WorldWide Telescope ist eine Software aus dem Haus Microsoft, genauer aus dem Microsoft Research Lab. Vor einiger Zeit wurde die Software zum OpenSource Projekt erklärt und seither auch weiter durch die American Astronomical Society (AAS) unterstützt.
Wer sich der Software, mit dem Ziel Shows mit astronomischen Hintergrund zu erstellen, bedienen möchte ist jedoch besser beraten, wenn er auf die modifizierte Version von ZEISS zurück greift. Was diese Version anders kann, wurde am 6.2.2017 Betreibern und Mitarbeitern von Planetarien in einer tagesfüllenden Veranstalltung im ZEISS Planetarium Berlin (Insulaner) vorgestellt.
In einer wirklich gut organisierten, ja fast schon familiär wirkenden „Weiterbildung“ mit ca. 40 Teilnehmern, wurden wir im wesentlichen durch drei ZEISS Mitarbeiter in die neue Software „WorlWide Telescope for powerdome“ eingeführt. Anhand von beispielhaften Erstellungen von Shows und Präsentieren frei verfügbarer Shows wurden uns die wichtigsten Verbesserungen der modifizierten Version vorgestellt.
- verbesserte grafische Darstellung der Liniensets beispielsweise bei Sternbildfiguren
- performantere Darstellung von hochaufgelösten Objekten
- Darstellung der Sternbildfiguren in Bezug zu ihren Sternen. Die Linien sind nun an den Sternen „aufgehängt“ und nicht nur projeziert. Das macht sich insbesondere bemerkbar, wenn man einen virtuellen Flug aus unseren Sonnensystem heraus startet.
Diese Optimierungen geben dem Nutzer die Möglichkeit Shows zu generieren die auch in Planetarienkuppeln projeziert, eine qualitativ hochertige Darstellung ergeben.
Hinzu kommt noch ein meines Erachtens erwähnenswerter Feature, dass es sowohl in der originalen als auch in der modifizierten Version des WWT gibt. Mit Hilfe des „Tile Generators“ kann man Texturen bzw. Bilddaten von Planeten-/Asteroidenoberflächen aufbereiten und in das WWT einbinden. Diese Daten sind beispielsweise bei der NASA frei verfügbar. Ein wirklich interessantes Feature finde ich, da man so seine Shows immer auf den aktuellen Stand halten kann.
Neben der frei verfügbaren modifizierten Version (Desktopversion), die auf der Homepage von ZEISS zu finden ist, wurde auch eine kostenpflichtige Version vorgestellt. Diese ist direkt im Planetarium also im Clusterbetrieb bzw. mit mehrkanaligen Projektionssystemen einsetzbar und auch aus der ZEISS powerdome Umgebung heraus direkt ansprechbar. Schick fand ich die App mit der man das Planetrium vom Smartphone aus steuern kann und damit den Kontakt zum Besucher viel direkter gestalten kann.
Als kleines Dankeschön hat ZEISS den Teilnehmern die freie Version inkl. eines Caches von 12GB auf einem USB-Stick spendiert.
Resümierend möchte ich festhalten, dass diese Software sicherlich schnell den Weg in die Planetarien finden wird, wo sie noch nicht zum Einsatz kommt und zukünftig deren Besucher noch bessere Programme bieten wird.
Für mich persönlich war die Veranstaltung insofern eine Bereicherung, weil einem kleinen Schulprojekt nun damit der Weg geebnet wurde.