Bedeckungsveränderliche

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Was sind Bedeckungsveränderliche Sterne oder Doppelsterne ?

Doppelsterne oder auch Doppelsternsysteme unterscheidet man nach drei Typen

1. Optische Doppelsterne (oder Mehrfachsternsysteme)

2. Physische Doppelsterne

3. Geometrische Doppelsterne

  • Optische Doppelsterne:
    Oder auch scheinbare Doppelsterne genannt sind zwei Sterne, die von der Erde aus gesehen in gleicher Richtung am Himmel erscheinen, die aber räumlich in keinem Zusammenhang stehen. Mehrfachsternsysteme haben nicht nur zwei Komponenten sondern können aus drei, vier oder mehr Sternen bestehen.
  • Physische Doppelsterne:
    sind Sterne, die aufgrund ihrer räumlichen Nähe gravitativ gebunden sind und einen gemeinsamen Schwerpunkt besitzen.
  • Geometrische Doppelsterne:
    sind Sterne, die einander räumlich nahe sind, aber aufgrund ihrer hohen Relativgeschwindigkeiten nicht aneinander gebunden sind. Sie besitzen also keinen gemeinsamen Schwerpunkt.

Unterscheidung nach Beobachtungsmöglichkeit

Man kann die Doppelsterne auch nach ihrer Beobachtungsmöglichkeit unterscheiden.

1. Visuelle Doppelsterne

2. Spektroskopische Doppelsterne

3. Photometrische Doppelsterne (sind als Untergruppe der spektroskopischen Doppelsterne zu sehen)

4. Astrometrische Doppelsterne (Sterne mit unsichtbarem Begleiter)

  • Visuelle Doppelsterne:Visuelle Doppelsterne sind gut geeignet, um das Auflösungsvermögen eines Fernrohrs zu bestimmen. Dazu wählt man eine Reihe von Doppelsternen (Winkelabstand abnehmend) aus, deren beiden Komponenten ungefähr gleich hell sind.
    Nun kann durch Beobachten dieser Doppelsterne festgestellt werden, ab welchem Winkelabstand die Sterne nicht mehr getrennt zu sehen sind.Allerdings ist hier auch auf das Seeing hinzuweisen, daß eine sehr große Rolle beim Trennen der Doppelsterne spielt.
    Das Seeing entsteht durch Turbulenzen in Luftschichten, wobei das Licht unregelmäßig abgelenkt wird.
    Bei der Beobachtung mit dem bloßen Auge wird dies als Funkeln der Sterne sichtbar.
    Im Teleskop wird das Bild mit zunehmender Vergrößerung unscharf und unruhig.
    Außerdem ist der Ablenkungseffekt um so größer, je niedriger die beobachtete Wellenlänge ist.
    Es kann also durch aus sein, daß ein Doppelstern bei schlechtem Seeing nicht getrennt werden kann. Am nächsten Beobachtungsabend dagegen stellt sich der Erfolg ein.Einen Richtwert zum Auflösungsvermögen einer Optik kann man über die Faustformeld = 115 / Dd : Auflösungsvermögen in Bogensekunden;
    D : Öffnung in Millimeternerrechnen.In meinem Fall erhalte ich 1,127″ als Richtwert für den TS Refraktor 102/660 mm.
  • Spektroskopische Doppelsterne:
    Sind optisch nicht mehr zu trennen und werden über Anomalien des Spektrums identifiziert.
  • Photometrische Doppelsterne:
    Sie sind Bedeckungsveränderliche und verraten ihren Doppelsterncharakter durch periodischen Wechsel der Helligkeit.
    Die Bahnebene der Komponenten fällt also in die Sichtlinie zum Beobachter, so daß sich beide Sterne periodisch verdecken. Dieser Helligkeitswechsel lässt sich durch Fotographie nachweisen.
  • Astrometrische Doppelsterne:
    Diesen Typ kann man durch periodisch verändernde Positionen relativ zu anderen Sternen in der Sichtlinie nachweisen.
    Diese Positionsänderungen überlagern sich der Eigenbewegung des beobachteten Sterns.(durch den Umlauf um einen gemeinsamen Schwerpunkt mit einem nicht sichtbaren Stern)

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