Tag der offenen Tür am AIP 2016

Anlässlich des 170. Jahrestages der Entdeckung des Planeten Neptun an der Berliner Sternwarte, einem der Vorgängerinstitute des AIP, fand am 23.09.2016 ein Tag der offenen Tür statt.

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Die Anreise nach Berlin gestaltete sich an dem Freitag etwas mühselig, aber wir hatten dennoch unser Ziel, das Astrophysikalisch Institut Potsdam, mit einer nur leichten Verspätung erreicht. Die Eröffnungsrede hatten wir leider verpasst.
Am Einlass, dem Haupteingang des AIP Geländes, wurden wir sehr freundlich empfangen und gleich mit Rat und tollen Informationsmaterial in die richtige Richtung gelenkt.

Der Duft von Roster ließ unsere Mägen aufschreien, aber das Angebot an Vorträgen und die Neugier auf die Veranstaltung ließ uns erstmal zum Vortragsraum laufen. Während einer von uns gleich im Vortragsraum verschwand, blieb meine Wenigkeit an einem sehr interessanten Stand eines AIP Mitarbeiters hängen. Bereits im Augenwinkel vernahm ich bunte Lichtpunkte auf einem kleinen Projektionsschirm, während ich mich noch orientierte. Das konnte nur Spektroskopie bedeuten!

Also bin ich doch gleich mal hin und habe den netten Mitarbeiter in ein Gespräch verwickeln wollen. Dieser entschuldigte sich für seine wenigen Deutschkenntnisse und erklärte mir auch gleich in seinem spanischen Englisch, was denn hier zu sehen sei. Also doch ein Vortrag, statt einem Gespräch, was aber sehr aufschlussreich war. Auch wenn mit dem Spektroskop was man da sah eher in Richtung Medizin geforscht wurde, bekam ich dennoch die Gelegenheit zum Thema Sternspektroskopie den Anwesenden Löcher in den Bauch zu fragen. Begonnen bei einem Materialwissenschaftler über Fertigungsprozesse hin zur Fiber Optic Anbindung meines Spektrographen kam ich innerhalb der ersten halben Stunde voll auf meine Kosten.
Letztlich ergab sich ein nachhaltiger Kontakt mit einem Mitarbeiter des Instituts.

So nun musste ich erstmal an die frische Luft und den Tsunami an Informationen verdauen. Da kam mir ein Happen zu Essen in Gesellschaft ganz recht.
Der DJ auf dem Gelände hatte einen merkwürdigen Geschmack, aber eins muss man sagen, es war keine 0815 Musik aus Radio und Co, insofern zeigte er Klasse. Während der Beschallung ließe wir uns es munden und die Blicke streiften einerseits über das Gelände und andererseits über den Programmplan.

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Der Besuch der Sternwarte mit dem Riesenrefraktor hatte oberste Priorität, die Führung durch die Bibliothek musste natürlich auch sein. Doch zwischendurch nahmen wir die Chance war, die von Großrechnern simulierte Struktur des Universums in 3D anzuschauen. Auf dem Weg in das kleine Kino, was eher ein Beamer und eine Leinwand war, stolperten wir über ein Hologrammstand. Ein Hologramm zum mitnehmen, das klang viel versprechend. Man könnte meinen, dass ist eine teure Angelegenheit. Doch tatsächlich ist recht trivial und eine wirklich tolle Idee, gerade für Kinder.
Wie das alles funktioniert findet Ihr unter folgenden Link.

https://escience.aip.de/vis/hologalaxy/

hologrammaipQuelle: AIP – https://escience.aip.de/vis/hologalaxy/

Nun hatten wir den Bauplan für ein Hologramm in der Tasche und nahmen vor dem „Kino“ platz, in dem wir nach wenigen Minuten in die 3D Struktur des Universums „eintauchen“ konnten. Ein wirklich netter Vortrag und eine klasse Darstellung!

Nach kurzer Fachsimpelei nahmen wir Kurs auf dem Riesenrefraktor. Aber halt, da gab es ja noch den Raum, wo das Large Binocular Telescope ferngesteuert wird. Das konnten wir uns nicht entgehen lassen. Was man da so zu sehen bekam, hätte wirklich jeden Hobbyastronom zum Weinen gebracht.

Es war dann auch an der Zeit weiter zum Riesenrefraktor zu ziehen.
Uns erwartete in der 21 Meter messenden Kuppel ein atemberaubendes Erlebnis.

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Sage und schreibe 12,5 Meter Refraktorrohr bäumten sich über uns auf, während wir ganz entspannt auf dem Beobachtersessel saßen.

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Die Plattform auf der die Besucher standen, die 200 Tonnen auf die Waage bringt, konnte wie ein Lift auf und ab bewegt werden. Die Steuerung dazu war sehr beeindruckend.

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Schlussendlich kann ich jeden empfehlen, das AIP einmal zu besichtigen.